Wenn ich so überlege - und dabei an die gute alte "Hausmacher Wurst" denke, da fällt mir dann die Salami ein und mit der Salami - und das hat nix mit Wurst zu tun - die "Salamitaktik".
Die Salamitaktik ist wohl das Gegenteil von " mit der Tür' ins Haus fallen" - oder was meinen Sie?
Mit der Tür' ins Haus fallen, das fällt wohl niemandem besonders schwer und man muss das auch nicht lernen; jeder kann das, denn es erfordert kein Fingerspitzengefühl und keine besondere Intelligenz, jemandem einfach eine Nachricht "vor den Latz zu knallen; egal wie sich der andere danach fühlt................
Anders ist das mit der Salamitaktik, die ja überall zu finden ist, wo man Intelligenz und Einfühlungsvermögen und auch eiskalte Manipulation vermutet, wenn man über einen längeren Zeitraum etwas plant oder aber auch, wenn man diplomatisch seinen Gegenüber über etwas informieren möchte. In der Politik wird sie ebenso wie im Privatleben verwendet und verfehlt nur ganz selten ihr Ziel, da man Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung geführt / gelenkt wird.
Ich vergleiche die Salamitaktik auch gerne mit "shifting baselines" - mit vielen kleinen Schritten zum Ziel ODER Veränderungen herbei führen............................. Ein Beispiel aus der "Natur": Vor Jahren haben wir uns mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 1-2-3-4-5....vielleicht 6 für Kinder, bevor wir in die Sonne gingen, eingecremt. Damals haben wir über den Lichtschutzfaktor herumgealbert und gescherzt und es war unvorstellbar, einen Lichtschutzfaktor von 20 - 25 oder noch mehr zu verwenden!! DAMALS schon wussten wir " WIR MÜSSEN ETWAS TUN"............heute nun.........wir benutzen LF 20, 25 und mehr.........wir haben uns daran gewöhnt und obwohl wir wissen, WIR MÜSSEN WAS TUN.
Ein weiteres Beispiel: Damals kosteten 3 Kopfsalat 1 D-Mark.............später 3 Kopfsalat 1 Euro.......heute kostet 1 Kopfsalat 1,20 Euro ! "Shifting baselines"..........wir bemerken das zwar alles ABER wir nehmen es eben so hin - als NORM als normal, oder ?
NORM und normal sind ja miteinander verwandt; ABER gibt es eigentlich eine Norm und was ist normal? Oder haben wir jeden Tag neue Normen und was gestern noch "normal" war ist heute "nicht mehr normal"? Was mir spontan als Norm einfällt, was seit Dekaden Bestand hat und unverändert ist, das ist die gute alte Ampel im Strassenverkehr.........ROT bedeutet halt..........GRÜN los geht's...........GELB Achtung; der Rest ist "shifting baselines" und zwar so, dass es zwar jeder bemerkt, vielleicht auch etwas schimpft, es aber trotzdem stillschweigend in Kauf nimmt. Wohl dosiert, manchmal etwas versteckt und immer an der Schmerzgrenze - gerade noch schmerzfrei, so also, das wir damit leben können!
Vielleicht fragen Sie sich, was das alles nun mit Geld und Moral zu tun hat, nun, dazu komme ich jetzt.
Erinnern Sie sich noch, wann Sie das erste Mal mit Geld in Kontakt gekommen sind und unter welchen Umständen? Vielleicht Taschengeld ODER das erste Sparschwein ODER Opa hat ein paar Groschen gegeben, weil du etwas besonders gut gemacht hast ?
Auch heute noch ist unser Verhalten in bestimmten Situation noch nicht ganz erforscht - warum Menschen machen was sie machen / warum Menschen auf gleiche Situationen unterschiedlich reagieren..........Forscher weltweit bemühen sich hier Licht ins Dunkel zu bringen, u.a. mit Versuchen und Tests. So hat man Kleinkinder im Alter von ca. 20 Monaten in 3 Gruppen geteilt und ihnen eine Aufgabe gegeben; sie mussten buntes Papier nach Farben ordnen ( einige Stapel ) und man sagte ihnen, dass es für einen guten Zweck ist. Nun, die erste Gruppe fing an zu sortieren; die zweite Gruppe wurde gelobt und besonders motiviert und der dritten Gruppe versprach man ein Geschenk! Dieser Versuch wurde 2 Mal wiederholt.
Nach einigen Tagen wurde der Versuch ein drittes Mal wiederholt - nur - mit dem Unterschied, die 2. Gruppe wurde weniger motivert und der dritten Gruppe wurde kein Geschenk in Aussicht gestellt !
"Geld verdirbt den Charakter"!
Was war passiert? Die erste Gruppe erledigte ihre Arbeit so gut wie das 1. und das 2. Mal ! Die zweite Gruppe ebefalls ! ABER die dritte Gruppe war total demotivert und brauchte wesentlich länger, bis die Arbeit erledigt war. Auch viele Monate später war das Ergebnis bei einem erneuten Test gleich: Die dritte Gruppe war lustlos - einige Kinder wollten das nicht mehr machen und stellten die Bedingung NUR gegen ein Geschenk ( Bezahlung ) etwas zu tun!
"Shifting baselines" wie wir sie tagtäglich erleben - negativ erleben - weil es nicht mehr nur um das Helfen, die Ehre oder eine einfache Dienstleistung geht, sondern VOR erbrachter Leistung eine Kondition, eine Gegenleistung gefordert wird. Kommt Ihnen das bekannt vor ?
Geld gibt den Takt an, weil nur Geld einen Wert auf dem Markt hat - so glauben wir zu wissen!
"Je charakterloser die Gesellschaft durch das Geld wird, desto leichter kommen die Menschen miteinander aus" - Gefüle ade - es lebe die Qualität des Geldes, die aussschliesslich von der Quantität abhängt. Schon mal darüber nachgedacht, hm?
"Ich, ich habe feste, unerschütterliche Grundsätze - nur - wenn es um's Geld geht, da muss ich mich anpassen!"
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